Liberia zhlt zu den Lndern Afrikas mit der geringsten Entwicklung hinsichtlich Industrialisierung und Landwirtschaft. Die sozialen Anachronismen in der liberianischen Gesellschaft mssen als zugrundeliegende Ursache fr den Mangel an Entwicklung in Liberia gesehen werden. Mit dem Machtantritt Prsident Tubmans (1944) erfolgten zwar wichtige Einschnitte im politischen, sozialen und wirtschaftlichen Leben Liberias, es wurden jedoch die Strukturen nur insofern verndert, als es die Machtpositionen der Elite nicht beeintrchtigte. Die von Tubman initiierte Politik der offenen Tr (Open Door Policy) sollte Liberia aus der jahrzehntelangen Isolation fhren und dem Land Prosperitt und Entwicklung bringen. In der Tat war der Wirtschaftsaufschwung, den Liberia in den 60er Jahren erlebte, enorm. Doch das eindrucksvolle Wirtschaftswachstum ist grsstenteils auf externe Faktoren zurckzufhren. Der wirtschaftlicher Aufschwung brachte vor allem den herrschenden Eliten den erwnschten Reichtum. Auch die von Tubman propagierten sozialen Reformen hielten in der Praxis der politischen Rhetorik nicht stand. Die Politik der Vereinigung (Unification Policy) war konzipiert, gesetzliche und gesellschaftliche Unterschiede zwischen der einheimischen Bevlkerung und den Ameriko-Liberianern zu reduzieren. Das Resultat war jedoch in der Realitt sehr limitiert. Bibliogr., Fussnoten, Ref. Zsfg. auf englisch.