Dieser Beitrag analysiert politische Positionen, die Musiker in Guinea-Bissau einnehmen, um die gegenwrtige gesellschaftliche Lage des Landes zu kommentieren. Durch Artikulation der derzeitigen sozialen und politischen Lage des Landes versuchen die Musiker, die Bevlkerung Guinea-Bissaus zu informieren und zu sensibilisieren. Ihre zentrale Botschaft ist, dass Entwicklung durch Korruption gebremst wird und die Bevlkerung ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen muss. Das Politische wird als ein Spannungsfeld zwischen Vertrauen und Misstrauen, ungleichen Machtverhltnissen sowie dem Okkulten beschrieben. Musiker, die ber besonderes Prestige in der guineischen Gesellschaft verfgen, sind die kritischen Beobachter dieses Felds. Durch sprachliche Ambivalenz und die Verwendung von Metaphern wie ‘Zucker’, ‘Karpfen’ und ‘Schiff’ ist ihre Botschaft verschlsselt. Die Sensibilisierung geschieht daher indirekt. Musik beeinflusst nicht die Tagespolitik. Indem Musiker jedoch die Landessprache Kriol mit westlich beeinflusster Musik kombinieren, erreichen sie besonders junge Menschen und (oppositionelle) Politiker. Bibliogr., Fussnoten. Zsfg. auf Englisch, Franzsisch und Deutsch. [Zusammenfassung aus Zeitschrift]