Seit Mai 2005 befindet sich die Demokratische Bundesrepublik thiopien in einer tiefen politischen Krise. Das Ergbenis der Parlamentswahlen vom 15. Mai war heftig umstritten. Schon am 17. Mai hatte Premierminister Meles Zenawi verkndet, die Ethiopian Peoples’ Revolutionary Democratic Front (EPRDF) habe die Wahl gewonnen. Er verhngte zudem ein Demonstrationsverbot, eine Art Notstandsgesetz. Die Opposition beklagte sich ber Wahlbetrug und eine Reihe von Abgeordneten weigerte sich, ihre Sitze im Parlament anzunehmen. Demonstrationen und andere Formen friedlichen Protests fanden statt, die mit harter Hand unterdrckt wurden. Die Pressefreiheit ist stark beschrnkt, die zivilgesellschaftlichen Organisationen werden behindert und die lndliche Bevlkerung wird autoritr in das EPRDF-System eingegliedert. Der Demokratisierungsprozess is strukturell und ideologisch eingeschrnkt. So scheint thiopien ein weiteres Beispiel fr fehlgeschlagene Demokratisierungsprozesse in Afrika zu werden. [Zusammenfassung ASC Leiden]